30 mal eine 1 vorm Komma und zugleich ein tolles Verhältnis zwischen Schülern und Lehrkräften
JEVER/WAN Dieser Satz bei der Abiturfeier des Mariengymnasiums in der jeverschen Stadtkirche brachte es am Donnerstag, dem 20. Juni 2024, auf den Punkt: „08/15 war nur Euer Einschulungsjahrgang, ansonsten ward Ihr alles andere als durchschnittlich!“
Und tatsächlich war dies eine Art Turbojahrgang, denn von den 82 Schülern, die das Zentralabitur erfolgreich absolvierten, hatten schier unglaubliche 30 eine Eins vor dem Komma. Wobei Katja Fahle und Annette Muschalik vom Elternrat in ihrem Grußwort auch daran erinnerten, dass diesem Jahrgang mittendrin Corona-Beschränkungen statt Party und Geselligkeit beschert wurden.
Um so höher seien die immense Leistungsbereitschaft und das hervorragende soziale Engagement herauszuheben, betonte Jürgen Ploeger-Lobeck in seiner ebenso humorvollen wie geistreichen Rede als Schulleiter. Mit Stolz auf die durchweg exzellenten Leistungen dieses Jahrgangs machte er den frischgebackenen Inhabern des Zeugnisses der Allgemeinen Hochschulreife das vielleicht schönste Kompliment eines zufriedenen Pädagogen: „Ich mache mir um Sie keine Sorgen.“
Mit einer besonderen Aktion stellten die Schüler dann das offenbar hervorragende Verhältnis zwischen sich und den Lehrkräften unter Beweis: außerplanmäßig zogen alle Abiturienten mit Blumenbuketts in den Altarraum, um sie mit Dank insbesondere für das Geleit durch die Krisenzeiten an die Lehrerschaft zu verteilen.
„Nun liegt die Verantwortung für alles Weitere bei Ihnen“, hatte eingangs Landrat Sven Ambrosy in seinem Grußwort betont. Und Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers würdigte die Erfahrung, die er einst selbst als Absolvent des MG gemacht hatte: an diesem Gymnasium wird mehr als nur Fachwissen vermittelt und zwar insbesondere auch Toleranz und Offenheit.
Renate Janßen-Niemann nahm Bezug auf die Fußball-Europameisterschaft bei ihrer Werbung für den Verein der Ehemaligen: auch wenn die Meistermannschaft sich mit diesem Tage auflöse, so sorge der Ehemaligenverein dafür, in Verbindung zu bleiben. Und der brachte sich diesmal in besonderer Weise in die Abiturfeier ein, denn es gab zu jedem Zeugnis eine lachsfarbene Rose und alle Einser-Abiturienten erhielten einen Gutschein.
Für das Kollegium lobten schließlich Kay-Britta Stahl und Christian Zilinski die weit überdurchschnittliche Leistungsbegeisterung, die bei der Mathematik-Klausur sogar zur besten Note seit zehn Jahren geführt habe.
Und vor der Zeugnisausgabe stand die obligatorische Rede der Abiturientia, diesmal gehalten von Stufensprecherin Mia Fahle und Christiane Leiner. Sie erinnerten
an die durch die Pandemie erzwungene Vereinzelung, die gemeinsam mit dem Grundsatz „Niemals aufgeben!“ dennoch bezwungen wurde. Im Übrigen stehe hinter jeder Note so viel mehr als nur eine Zahl.
Nach den Zeugnissen wurden abschließend jede Menge Preise für besondere Leistungen verteilt und das gipfelte in den drei Empfehlungen für die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ für Philipp Ehmann und Hannes Zander für die Zeugnisnote 1,0 sowie für Jantje Dirks (1,4 plus besonderes Engagement).
Weitere herausragende Auszeichnungen für besondere Leistungen erhielt Mia Fahle, die für das Begabtenförderungsprogramm der katholischen Kirche beim Cusanuswerk vorgeschlagen wurde, sowie die Vorschläge für die „e-fellows-Stiftung“. Für diese wurden mit Svenja Ochmann, Nina Dreier, Frieda Mlodzian, Luisa Zimmermann, Niklas Holze, Jonathan Deiglmeyr, Mia Fahle, Jantje Dirks, Luca Dirks und Jette Bayer alle Abiturienten mit einer Abiturnote von 1,5 und besser vorgeschlagen.
Autor: Wolfgang A. Niemann