JEVER/WAN Wenn Dorothe Levin an diesem Freitag als Leiterin des Mariengymnasiums zu Jever feierlich verabschiedet wird, liegen 16 Jahre hinter ihr, die sie im Rückblick als durchweg sehr angenehm beschreibt und: „Es gab keine wirklichen Tiefschläge.“
Nach dem frühen Tod ihres Vorgängers Cord Degener hatte sie sich 1994 um den Posten an der altehrwürdigen Schule beworben und diesen am 19. Juni 1995 angetreten. Der Wechsel war seinerzeit auch bedingt durch die Fusion des Max-Planck- mit dem Humboldt-Gymnasium in Wilhelmshaven, woraus 1993 das Gymnasium am Mühlenweg (GaM) wurde. Nach ihrem Studium in Hannover war Dorothe Levin zunächst an das Studienseminar der Jadestadt gekommen und dann 1982 an die Humboldtschule gewechselt, wo sie 1991 stellvertretende Schulleiterin wurde. Nach der Fusion fungierte sie bis zum Wechsel nach Jever noch als Koordinatorin am GaM.
In Jever habe sie ein hervorragendes Team an Lehrkräften vorgefunden und in den letzten zehn Jahren seien viele gute junge hinzugekommen. Selbst gab sie Unterricht in ihren studierten Fächern Musik und Französisch. Bis zum Schluss brachte sie sich auch in den Schulchor ein, den sie zeitweise sogar selbst leitete. Die schönste Zeit aber sei das Jahr 2004 gewesen, als nach der Abschaffung der Orientierungsstufe die 4. und 5. Jahrgänge wieder in den Gymnasialbetrieb integriert wurden: „Diese ganz jungen Schüler waren eine echte Bereicherung, so quirlig und hochmotiviert.“
Doch auch das soeben beendete Doppel-Abitur hat sie bei aller möglichen Kritik als einen schönen Abschluss ihrer MG-Zeit empfunden. Das sei noch einmal eine echte logistische Herausforderung gewesen mit 840 Klausuren und 243 mündlichen Prüfungen. Sie hätte sich im Vorfeld nur gewünscht, dass nicht alles „so übers Knie gebrochen“ worden wäre. Immerhin wurden manche Curricula und Bücher erst nachgereicht. Um so mehr habe sie sich gefreut, dass aus den beiden Jahrgängen im Endspurt ein echter einziger Jahrgang geworden sei.
Wenn Dorothe Levin trotzdem nun zum Studienseminar in Wilhelmshaven wechselt – wo sie übrigens auch wohnt – so geht sie nicht, weil sie unbedingt aus Jever weg wollte. Sie sei gern Schulleiterin hier gewesen, betont die 1954 in Bentheim geborene Oberstudiendirektorin, doch sie wollte noch einmal etwas Neues machen und freut sich auf die Herausforderung. Außerdem hat sie eine ganz besondere Beziehung zum Studienseminar, denn ihr Ehemann war einst ihr erster Chef dort. Mit ihm frönt sie im Übrigen das Hobby vieler Reisen mit dem Wohnmobil, wenn sie nicht gerade wieder ein Buch liest, was ihr neben gepflegtem Speisen sehr am Herzen liegt.
Autor : Wolfgang A. Niemann