JEVER/WAN Zum ersten Mal veranstaltete das Mariengymnasium zu Jever einen „Berufsorientierungstag“. Der wurde ein so guter Erfolg, dass es in einem Jahr auf jeden Fall eine Neuauflage geben soll. Fast 40 Firmen und Institutionen stellten sich an diesem Dienstag dabei den Q 1-Schülern (Abiturjahrgang 2017) mit Informationen und Vorträgen vor.
Eingeladen waren Ausbildungsleiter und Studienberater, aber auch Auszubildende im 3. Lehrjahr vor allem aus der Region. Der Hintergedanke von Oberstufenkoordinator Norbert Neubauer und Anne Holzapfel als Verantwortliche war bei dieser Beschränkung, dass man die hiesigen Abiturienten gern in der Region halten möchte. Der andere Denkanstoß für die künftigen Abiturienten sollte es sein, dass ein Abitur nicht zwingend ein Studium nach sich ziehen muss.
Um die ganze Bandbreite der Möglichkeiten kennenzulernen, hatten die Schüler im Herbst Wahlbögen mit jeweils fünf Interessensgebieten ausgefüllt. Die Präferenzen waren dann sehr unterschiedlich, denn während die Bundeswehr und die Polizei mit 47 bzw. 40 Meldungen weit vorne lagen, wollten sich nur fünf Schüler über den Beruf des Steuerberaters informieren, während die Landesbühne Nord aus Wilhelmshaven mit ihrem Spektrum an Berufen am Theater immerhin auf 16 Nennungen kam.
In Gruppen zwischen fünf und 30 Schülern folgten sie im „Seetzen-Haus“, dem Oberstufengebäude, den Berufsvorstellungen, wo zum Beispiel bei Premium Aerotec in Varel sowohl die Ausbildung zum Mechatroniker wie auch das duale Studium zum Maschinenbau dargestellt wurde. Die Jade Hochschule informierte über Themen wie Bauwesen und Geoinformation, während die Bundeswehr insbesondere mit den Berufsfeldern Rettungsdienst, Elektroniker und IT auf Interesse stieß.
Zum Auftakt des Tages hatte Jens Homberg über Finanzierung und Förderung von Studium und Ausbildung referiert und Diana Bogdanski lud zur „Vocatium“ nach Oldenburg ein, einer Berufsfachmesse. Diese wird der gesamte Jahrgang im Mai besuchen, bevor die Bewerbungsphase für die Abiturienten des nächsten Jahres einsetzt. Das Interesse war sehr groß, denn angesichts überlaufener Universitäten ließ sich mancher Schüler gern darüber belehren, dass eine praktische Ausbildung oft der bessere Einstieg für das später anschließende Studium ist. Und den Äußerungen einiger Schüler war zu entnehmen, dass da die ein oder andere Vorstellung eines glamourösen Berufs korrigiert wurde.
Viele aber gingen mit ganz sachlichen Erwartungen ans Thema wie Hanna Maria Pohl und Robin Schneider, die sich beim Vortrag der Euro-Akademie über Möglichkeiten der Ausbildung zum Korrespondenten, Übersetzer und Dolmetscher schlau gemacht hatten. Konkrete Vorstellungen haben beiden noch nicht über den Karriereweg, den sie einschlagen wollen. Während die 18-Jährige sich „ganz grob“ etwas im Politikbereich vorstellt und besonders sprachlich interessiert ist, nachdem sie bereits ein Auslandsjahr in Brasilien verbrachte, zielt der ein Jahr jüngere Robin mehr auf einen Beruf im gesellschaftspolitischen Bereich.
Autor : Wolfgang A. Niemann