am 02.09.2023 wird um 13.30 Uhr der Festakt zum Schuljubiläum in der Stadtkirche stattfinden. Dazu möchte ich Sie hiermit herzlich einladen.
Karten sind ab sofort im Schulleitungssekretariat bei Frau Eilers gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro pro Stück erhältlich. Da wir nur begrenzte Sitzplatzkapazitäten in der Stadtkirche haben, gilt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Das detaillierte Programm wird später bekanntgegeben. Im Anhang finden Sie schon einmal den Überblick über die Aktivitäten des Freitags und Samstags.
Die Dauer des Festaktes wird sich auf maximal 75 Minuten belaufen, damit allen ein gemütlicher Gang zurück zur Schule möglich sein wird, um die Projektpräsentationen inklusive eines besonderen musikalischen Auftakts um 15 Uhr miterleben zu können.
Am Sonntag, dem 14. Mai 2023 war im Vorabendprogramm des ZDF ein ehemaliger Schüler des Mariengymnasiums Jever als Experte im Fernsehen zu erleben. In der populärwissenschaftli- chen Geschichtsdokumentation „Europa in … Der Zeit des Absolutismus“ aus der renommierten Terra X-Reihe mit Moderator Mirko Drotschmann führte der Historiker Dr. phil. Sven Lüken aus dem Abiturjahrgang 1978 durch die Waffenkammer des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin, für die er als Sammlungsleiter Militaria des Museums verantwortlich ist. In dieser Funktion verwaltet und erforscht Lüken Gerätschaften vom Römerschwert bis zur Ka- laschnikow sowie die Waffen bedeutender Personen der Weltgeschichte. In der Interview- und Vortragsreihe „Ehemalige persönlich“ war Sven Lüken am 7. November 2018 zum Vortragsabend des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums in der Aula der Schule zu Gast. In diesem Zusammenhang sagte er: „Jever allgemein und das Mariengymnasium speziell waren immer die Folie für mich, wenn ich über Geschichte nachdenke.“ Im Berliner Zeughaus präsentierte er Drotschmann jetzt das Arsenal der preußischen Könige und erläuterte besonders die Funktionsweise des eisernen Ladestocks, der als militärische Errungen- schaft Preußens gefürchtet war. Er war ein stabiler Ersatz für ältere und billigere Ladestöcke aus Holz, die oftmals im Einsatz zersplitterten, und diente dazu, das Schwarzpulver in ein Vorderla- dergewehr zu pressen. Lüken erklärte, dass der eiserne Ladestock im Gefecht zuverlässiger war und merkte an: „Man konnte davon ausgehen, dass auch wirklich der Ladevorgang klappt.“ Während die preußischen Infanteristen mit dieser Technik drei Schuss pro Minute abgeben konnten, waren andere Armeen langsamer. Da nicht präzise geschossen werden konnte, war das preußische Heer somit in einem wichtigen Vorteil. Die Sendung ist noch bis zum 26.April 2033 in der ZDF-Mediathek verfügbar (https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/europa-in-der-zeit-des-absolutismus-mit-mirko- drotschmann-doku-100.html) und dauert eine knappe Dreiviertelstunde. Die Waffenkammer des DHM wird im Kontext des preußischen Militarismus unter dem Soldatenkönig Friedrich Wil- helm I. von Preußen (1688-1740) zwischen den Minuten 29:42 und 31:29 gezeigt.
„Gestern um 18 Uhr dann durfte ich die jüdischen Nachfahren auch in der Mensa des MGs begrüßen und zum koscheren Essen einladen. Die Verbindung zum MG in aller Kürze, warum dieser Besuch auch für uns als Schule so bedeutsam ist:
Beginnend im Jahr 1980 haben sich Schüler*innen unserer Schule in einem gemeinsamen Projekt unter der Begleitung des ehemaligen Vertrauenslehrers Hartmut Peters daran gemacht, die NS-Geschichte der Stadt Jever und des Mariengymnasiums ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, damit diese aufgearbeitet werden konnte. Dies geschah gegen spürbare Widerstände und unter hohem persönlichen Engagement aller Beteiligter. Den bewegenden Höhepunkt stellte 1984 der Besuch 13 jüdischer Menschen in ihrer ehemaligen Heimatstadt Jever dar. Mit dabei waren damals bereits Kinder und Enkel dieser Überlebenden. Völlig zurecht wurde die Projektgruppe für ihr Wirken 1986 mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.
Leider war das MG bereits vor der Übergabe der Macht an Hitler und die NSDAP eine Brutstätte nationalsozialistischen Gedankenguts: fünf von 13 Lehrern sorgten dafür, dass unsere Schule praktisch die Parteizentrale der NSDAP in Jever war. Der jüdische Schüler Max Biberfeld wurde ganz übel von Lehrern und Mitschülern behandelt, was schließlich dazu führte, dass er Nazideutschland sehr früh verließ. Für diese dunkelsten Jahre der Schulgeschichte schäme ich mich als Schulleiter auch heute noch.
Das gemeinsame Essen und die vielen interessanten Gespräche und Geschichten werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Gegen alle Wahrscheinlichkeit können wir das Leben wieder gemeinsam zelebrieren – ein wahres Geschenk!“
JEVER/WAN Als 1981 eine Projektgruppe aus Schülern des Mariengymnasiums zu Jever ihre Recherchen zur braunen Vergangenheit der Marienstadt mit einer großen Ausstellung in den Räumen der Landessparkasse zu Oldenburg abschloss, kam es zu einer ungeahnten Krönung dieser Arbeit durch eine Fernsehreportage dazu.
ZDF-Regisseur Wolf Lindner drehte den Film „Aufgeblättert: Jever – Schüler erforschen NS-Geschichte ihrer Stadt“, der dann am 28. Juni nachmittags ausgestrahlt wurde. Diesen 29-minütigen Streifen zeigte am Mittwoch der Arbeitskreis Gröschler-Haus in Zusammenarbeit mit dem Verein Kinofreunde Friesland im sehr gut besuchten Zimmertheater des Lokschuppens.
„Der stillschweigende braune Geist hing noch immer wie eine Käseglocke über Jever und die junge Generation lüftete die mit ihrer Arbeit“, zog Hartmut Peters vom Arbeitskreis Gröschlerhaus ein Resümee zum damaligen Projekt. 1978 hatte es den Anstoß durch die Kultusministerkonferenz gegeben, als die zum 40. Jahrestag der sogenannten Reichsprogromnacht vom 9. November 1938, als auch in Jever die Synagoge brannte eine Befassung in den Schulen mit dem Nationalsozialismus anregte.
Manfred Redelfs, damals Schülersprecher und politisch sehr interessiert, erinnerte sich nun an ratlose Gesichter in der Lehrerschaft. Es habe keinerlei Unterrichtsmaterial gegeben und die meisten Lehrer hatten auch keine Ahnung vom Thema. Der Film zeigte nun, wie eine große Zahl von Schülern mit eigenen Recherchen begann und eine eigene Projektgruppe dazu bildete.
Zeitzeugen und Unterstützer wie Oswald Andrae, Ommo Ommen und Dorothea Voigt kamen zu Wort und die Schüler wurden leichter fündig als gedacht, als sie zum Beispiel das Schicksal des Kriegsgegners und Demokraten Georg von der Vring untersuchten. Der Zeichenlehrer des Mariengymnasiums und Verfasser des erfolgreichen Antikriegsromans „Soldat Suhren“ habe sich als politischer Wirrkopf 1928 einfach über Nacht abgesetzt, hieß es in den Annalen des Gymnasiums.
Die für jedermann einsehbaren Lehrerpersonalakten im Staatsarchiv Oldenburg, das die Schüler aufsuchten, bewiesen anderes: von der Vring war verbal und mit nächtlichen Steinwürfen in seine Fenster von dem längst stark braun geprägten Kollegium in die Flucht gedrängt worden. Die NSDAP feierte im Jeverland bereits vor 1933 einen kometenhaften Aufstieg und das schlug sich selbst in Mathematikaufgaben im Abitur von 1934 nieder.
Zur Sprache kaum auch die tragische Figur Fritz Levys, des „letzten Juden Jevers“, dem noch 1981 öffentlich hinterhergerufen wurde: „Verrecken sollst du alte Judensau!“ Das bis zu hundertköpfige „Antifaschistische Bürgerkommitee Jever“ aber ließ sich weder durch manche Anfeindungen wie auch nicht durch die demonstrative offene Gegnerschaft der örtlichen Presse beirren.
Dazu schilderten als damalige Mitstreiter Manfred Redelfs, Iko Andrae und Eckehard Harjes im Podiumsgespräch mit Hartmut Peters von eigenartigen Erfahrungen. Ein echter Glücksgriff aber sei Vertrauenslehrer Peters gewesen, Deutsch und Gemeinschaftskunde – „und immer mit einem VW-Bulli für die Beweglichkeit!“ – der wiederum den Fernsehmehrteiler „Holocaust“ von 1978 als bundesweit sehr hilfreichen Türöffner bezeichnete.
In der anschließenden Diskussion betonte Almut Lappe, Abi-Jahrgang 1968, dass sie neidisch auf die Schüler von 1981 gewesen sei, denn ihre Generation sei noch von den Lehrern des alten Geistes unterrichtet worden, die zur Nazizeit „dabei“ waren. Während Hartmut Peters unter Beifall den großen Fortschritt in der politischen Aufarbeitung seither würdigte, stellte Dr. Anja Belemann-Smit vom MG fest, dass die NS-Zeit heutzutage selbstverständlich in den Lehrplänen sei.
FOTO: a) von links – vom 1981er „Antifaschistischen Bürgerkomitee Jever“ Eckehard Harjes, Iko Andrae, Dr. Manfred Redelfs und Hartmut Peters
b) Iko Andrae, Eckehard Harjes und Schlagzeuger Andreas Bahlmann führen Oswald Andraes Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ für den Besuch jüdischer Nachfahren am 19. April vor
JEVER/WAN Als Schülersprecher war Dr. Manfred Redelfs 1978 quasi der Kopf der umfangreichen Schülergruppe, die die NS-Geschichte nicht nur des Mariengymnasiums aus der allgemeinen Verschwiegenheit der Nachkriegszeitriss. Diese intensive Recherchearbeit habe ihn dann nach dem Abitur in den Journalismus geführt (inzwischen ist er seit Jahren Rechercheleiter bei Greenpeace).
Die Projektgruppe habe schon bald auf freiwilliger Basis und unabhängig vom MG weitergemacht. Geburtsstunde aber war der Kultusministererlass von 1978, doch die Schüler wollten mehr als sich nur einen Tag und entsprechend oberflächlich damit beschäftigen. „Das war von der Presse nicht gern gesehen“, drückt Redelfs es höflich aus und meint das „Jeversche Wochenblatt“, das seinerzeit bekanntlich eine aus heutiger Sicht nicht eben rühmliche Rolle spielte.
Doch auch sonst habe es breite Kreise gegeben, die meinten, dass derartige öffentliche Ausstellungen zur überdurchschnittlich braunen Vergangenheit des Jeverlandes wie als krönender Abschluss im zentralen Gebäude der LzO nur Schaden für das Ansehen der Stadt verursachen würden. Die 110 Schautafeln von damals existieren im Übrigen noch und können auf der Homepage des Gröschlerhauses eingesehen werden.
JEVER/WAN Da der Verein der ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever seine diesjährige Jahreshauptversammlung am Freitag digital durchführte, konnte die Vorsitzende Renate Janßen-Niemann einen größeren Teilnehmerkreis als üblich begrüßen.
Im Mittelpunkt standen auch für den Verein die Feierlichkeiten zur 450. Wiederkehr der Gründung der Schule durch Jevers Regentin Maria im Jahr 1573. So beschloss der Verein als diesjährige Spendenleistung, dem MG als Unterstützung 2000 Euro für ein ausführliches Namenskonzept zur Verfügung zu stellen.
Ein solches hat die Schule bereits erarbeitet, um die einzelnen Gebäudeteile, die jeweils nach bekannten ehemaligen Schülern und Lehrern des MG benannt sind, mit Informationen zur Person und ihrer Bedeutung zum Beispiel mit QR-Codes und Info-Tafeln kenntlich zu machen.
Die Einzelheiten stellte Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck ebenso vor wie die laufenden Planungen zum Jubiläumsjahr. Ganz bewusst stehen hierbei die Schüler im Mittelpunkt, die sich mit vielen Projekten mit der Geschichte und der Zukunft der Schule auseinandersetzen werden. Das große Schulfest zum Jubiläum findet dann am Samstag, dem 2. September, als Abschluss einer Projektwoche nach den Sommerferien und im Anschluss eines offiziellen Festaktes am selben Tag statt.
Der Verein der Ehemaligen lädt seinerseits am Vortag des Schuljubiläums zu einem Treffen in den Lokschuppen ein. Dort wird Hartmut Peters etliche kleine Filme und Videos von früheren Schulereignissen zeigen und es gibt viel Gelegenheit zum Austausch. Im Übrigen plant eine Gruppe aus den Abi-Jahrgängen 1970-1974 am selben Tag ein Zusammensein im Schützenhof. Die Zeitfenster zur Teilnahme an diesen Veranstaltungen werden noch beraten und dann bekanntgegeben.
„wir, die Schülergenossenschafts-AG des Mariengymnasiums, würden gerne Alumni zu unserer offiziellen Gründung der Schülergenossenschaft am Donnerstag den 16.03.23 im Immobilienzentrum der Volksband eG einladen.“
Schülergenossenschaft
Wir sind eine eingetragene Schülergenossenschaft.
In unserer Genossenschaft sind alle Mitglieder gleichberechtigt. Außerdem setzen wir als Genossenschaft nicht auf Profit, sondern auf den Lerneffekt und den fairen Handel.
Wir befinden uns im Moment noch in der Gründungsphase, aber wir wollen nach der Gründungsversammlung festes Shampoo und festes Deo herstellen, was wir unter der Produktreihe Oleum Cura vermarkten.
Innerhalb der Genossenschaft gibt es verschiedene Unterbereiche auf die sich die Mitglieder aufteilen. Es gibt passive Mitglieder, die uns finanziell und beratend zur Seite stehen, aber auch aktive Mitglieder aus der Genossenschafts-AG, die sich auf die Unterbereiche Marketing, Design, Produktion, Ein-/ Verkauf, Buchhaltung, Vorstand und Aufsichtsrat aufteilen.
Der Vorstand ist dabei eher aktiv anleitend und der Aufsichtsrat bleibt eher passiv und mischt sich nur zur Not ein.
Falls Sie Mitglied werden wollen, was uns eine große Ehre wäre, müssen Sie nur 10 Euro Mitgliedsbeitrag zahlen. Falls Sie uns anderweitig unterstützen wollen, nehmen wir auch gerne eine Sachspende Ihrerseits an.