Zerbster Kasernen werden zum Seetzen-Haus

Begeistert waren die Oberstufenschüler des Mariengymnasiums zu Jever, als sie am ersten Schultag nach den Herbstferien das gewissermaßen runderneuerte Oberstufengebäude in Beschlag nehmen konnten. Verwaltungstechnisch heißt es Haus D, der offizielle Name aber lautet „Ulrich Jasper Seetzen-Haus“, denn nach dem berühmten Arzt und Orientalisten (1767-1811), der einst selbst hier das Abitur erwarb, ist das jetzt grundsanierte Gebäude benannt.
Offiziell eingeweiht wird das Seetzen-Haus nun am kommenden Montag, dem 28. Oktober, mit einer Feierstunde mit Landrat Sven Ambrosy vom Landkreis Friesland als Schulträger. Wenn sich dann am Nachmittag ab 15.30 Uhr ein Tag der offenen Tür anschließt, werden die Besucher sich garantiert ähnlich positiv äußern wie Schulleiter Frank Timmermann und sein Stellvertreter Dr. Martin Lichte, die das Ergebnis der gut einjährigen Umbauarbeiten als eine hervorragend gelungene Harmonie zwischen Altem und Neuem ansehen.
Der Grundstock des alten Baus entstand von 1766 bis 1770 als vier Kasernentürme für die Zerbster Soldaten, die 1816 vereinigt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Stadtmädchenschule und später übernahmen die Olympiawerke aus Roffhausen es als Produktionsstätte. Erst in den 70er Jahren wurde es schließlich als Oberstufengebäude Teil des MG. Längst in die Jahre gekommen, war es inzwischen dringend sanierungsbedürftig, denn nicht nur die Bausubstanz und die verwinkelten Treppenhäuser erforderten das, auch akzeptable Flucht- und Rettungswege galt es zu schaffen und barrierefrei war das Haus ohnehin nicht.
Die Grundsanierung schuf aus dem Alten in enger Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalschutzbehörde etwas Neues, quasi einen Neubau in alter Hülle. Die aber wurde nicht nur stilvoll integriert, unter erheblichem Aufwand wurde auch der erst später aufgebrachte Putz entfernt und die Außenwand mit gut erhaltenen Klinkern aus der Kaserne und aus anderen Beständen wieder aufgebaut. Auch innen ergeben sich charmante Ansichten, wo altes Gemäuer bis hin zu noch sichtbaren Fenster- und Türbögen integriert worden ist. An der Außenfront betonen im Übrigen senkrechte Lichtbänder die ursprünglich viergeteilte Fassade.
Hinzugekommen ist ein eingeschossiger Anbau, so dass eine völlig neue Infrastruktur entstand, denn darin sind Funktionsbereiche wie Treppen, ein Aufzug und die Sanitärbereiche untergebracht. Entstanden sind im Seetzen-Haus im Erdgeschoss und den beiden Obergeschossen elf Klassenräume. Hinzu kommt das Oberstufensekretariat mit dem Büro von Oberstufenkoordinator Norbert Neubauer sowie ein Gruppenraum, ein Computerraum und ein Schüleraufenthaltsraum.
„Alles ist jetzt barrierefrei“, betont Timmermann, was für eine Inklusionsschule ohnehin unerlässlich sei. Bei der Ausstattung wurde bewusst auf interaktive Tafeln verzichtet, stattdessen sind alle Klassen mit traditionellen Tafeln und Laptop-gesteuerten Beamern versehen. Insgesamt habe der Landkreis rund 2,15 Millionen Euro investiert, eingeflossen sind außerdem über 40.000 Euro an Zuschüsse von verschiedenen Stiftungen sowie 150.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes.
Besonderes Lob erteilt die Schulleitung dem Architekturbüro Kieselhorst & Piltz aus Varel. Hier sei insbesondere Rüdiger Piltz ein Glücksfall gewesen, denn der hat selbst am MG das Abitur gemacht und bereits wieder Kinder hier. Entsprechend habe er sich „mit Herzblut“ eingebracht. Ähnlich wichtig sei aber auch der MG-Bauausschuss unter Leitung von Norbert Neubauer gewesen, in dem Lehrkräfte, Eltern und Schüler intensiv mit vielen Ideen Einfluss genommen haben. „Was daraus entstanden ist, ist das Ergebnis einer wunderbaren Teamarbeit“, so Schulleiter Timmermann.

Autor : Wolfgang A. Niemann

Abiball Mariengymnasium Jever

Am 21.06. fand der Abiball des Abi-Jahrgangs 2013 des Mariengymnasiums in Wittmund in der Residenz statt. Der Verein der Ehemaligen war Sponsor für eine Art „Oscar-Verleihung“ und so fand sich unser Schriftzug auf den von uns gelieferten Platzkarten wieder.
Abiball-Tischkarten und Eintrittskarten

Autor : Philipp Rocker

Abitur bestanden

Der Verein der Ehemaligen gratuliert allen Abiturientinnen und Abiturienten ganz herzlich zum bestandenen Abitur! Wir wünschen euch alles Gute für die weitere berufliche und auch ganz persönliche Entwicklung. Ihr erhaltet traditionell die erste Schulglocke als Geschenk nach Hause – wir würden uns freuen, wenn ihr Mitglied im Verein der Ehemaligen werdet und eurer Schule noch weiter verbunden bleibt.
Autor : Philipp Rocker

Musical AG : Einer bleibt sitzen

JEVER/WAN Stehende Ovationen erntete die Musical-AG des Mariengymnasiums zu Jever am Freitag im Theater am dannhalm für ihre bravouröse Premiere ihres neuen Stückes „Einer bleibt sitzen“ nach dem gleichnamigen Film von Matthias Pacht und Tim Trageser von 2008.
Das Außergewöhnliche dieser Inszenierung von Jens Marnowsky mit der Schulband unter Leitung von Klaus Wagner war, dass es sich um ein echtes Rollstuhl-Musical handelt. Genau das meint der Titel nämlich, dass fast alle Mitwirkenden als „Behindis“ im Rollstuhl sitzen. Hauptfigur ist dabei Michel (Jan Birkheuer), dem Freundin Sabine (Imke Thomßen) den Laufpass gegeben hat. Wütend hatte er sich daraufhin auf sein Motorrad geschwungen.
Als er wieder aufwachte, weiß er nichts von dem Unfall, der ihn zum Querschnittsgelähmten machte.
Seine Verzweiflung und der Überdruss an einem Leben unter all den misslichen Einschränkungen wird nun plastisch verdeutlicht. Doch da ist auch Stefan (Sebastian Prehn), sein bester Freund, der von Gewissensbissen gequält wird, denn wegen ihm hatte Sabine Schluss gemacht. Er kann es Michel nicht gestehen, bemüht sich nun aber um so intensiver darum, Michel aus der tiefsten Depression zu reißen. Seine verrückte Idee: gemeinsam mit Freund Memme (Jonas Gebauer) begleiten sie Michael in die Reha-Klinik und um nicht aufzufallen tarnen sie sich als selbst Rollstuhlabhängige.
Da geht es immer wieder unter die Haut, wenn nun im großen Kreis all die anderen Patienten schildern, wie sie im Rollstuhl gelandet sind und mit grimmigem Humor singen: „Ich hab meinen Sitzplatz immer dabei“. Da wachte Clarissa (Annika Martin) eines Morgens als durch einen Tumor Gelähmte auf oder bei Marie-Claire (Melissa Balduff) bedeutete ein Sturz auf dem Catwalk das Ende der Model-Karriere. Und wenn dann Yussuf (Diana Jazik) als herrlich kauziger Kobold nach einem Fehlversuch im Bordell die kaputten Chancen auf Sex bejammert, bringen vier trotz Rollstuhl fröhliche Bayern-Zenzies das Thema des „Schnackselns“ als Querschnittsgelähmter schonungslos deftig auf den Punkt.
Zu den Höhepunkten des Musicals gehörte die große Rolli-Fete von Choreograph Maic Stephan, die er bei seiner Premiere mit hinreißenden Figuren einstudiert hatte. Die künstlerisch bewegendste Szene aber war ein Pas-de-Deux von Stefan und Michel, als der Gesunde mit dem Gelähmten einen grandiosen Schwimm-Tanz vollführte. Ähnlich unter die Haut ging jedoch auch die scheue Annäherung des ja nicht wirklich gelähmten Memme an Clarissa und seine Verwirrung: „Ich hatte noch nie eine Freundin – warum ausgerechnet eine Behinderte?!“
Auch in dem starken Finale beeindruckte außerdem die fast vollständig von Jek Marwa (Jens Marnowsky, Klaus Wagner und die Band) entwickelte Musik und am Ende stand pure Begeisterung im ausverkauften Haus für ein ebenso tiefgründiges wie lebensnahes Musical. Dazu sollte man wissen, dass zwölf der Akteure am Tag vor der Generalprobe ihre Abiturprüfungen absolvierten. Schulleiter Frank Timmermann verkündete deshalb mit besonderer Freude, bevor der Vorhang zum Musical hochging und ganz im Gegensatz zum Musical-Titel: „Keiner blieb sitzen!“

11.06.2013 Autor : Wolfgang A. Niemann

Ein Sensationsfund im Mariengymnasium

Unter den vielen wertvollen Büchern aus den Anfangszeiten der Buchdruckerkunst in der Bibliothek des Mariengymnasiums hat der Historiker und Literaturforscher Dr. des. Matthias Bollmeyer ein Büchlein mit einer besonderen Entstehungs- und Besitzgeschichte entdeckt. Die 1595 gedruckte Ausgabe eines italienischen Buches hat einem Vorfahren des niederländischen Königs Willem-Alexander gehört.

Autor : Jeversches Wochenblatt

Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt füllte die Gymnastikhalle

JEVER/WAN Dank des Goldenen Abiturs, das der Jahrgang 1963 exakt am 50. Jahrestag seiner damaligen Prüfungen am Freitag, dem 1. März, in der Aula des Mariengymnasiums feierte, gelang es Walter Schelling, den berühmtesten Mitschüler der damaligen drei Klassen, den Sportmediziner Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt dazu zu bewegen, dass der immer noch rundum beschäftigte Mannschaftsarzt des FC Bayern München nach Jever kam.
Allen voran freute sich Dr. Matthias Bollmeyer vom Verein der Ehemaligen des MG, dass „Mull“ – so sein früherer Spitzname – nach seinem Interview in der Vereinszeitung „Die alte Schulglocke“ (Ausgabe vom Sommer 2012!) nun am Vorabend auch zu einem Vortrag „Aus dem Leben eines Sportmediziners“ zur Verfügung stand. Das Publikumsinteresse dazu war so gewaltig, dass die Veranstaltung statt wie sonst in der Vortragsreihe Ehemaliger, die besondere Karrieren gemacht haben, nicht wie sonst in der Aula sondern in die Sporthalle stattfand.
Müller-Wohlfahrt war sichtlich begeistert, denn genau in dieser Halle hatte er am 1. März 1963 seine Abiturarbeiten geschrieben und nun strahlte er über so viele bekannte Gesichter unter den gut 350 Zuhörern: „Ich bin überwältigt, was mir hier widerfährt.“ Natürlich erzählte er dann, unterlegt mit zahlreichen Zeitungsbildern, von den zahllosen Höhepunkten seiner beispiellosen Karriere als Sportmediziner und wie er vom Wunschtraum, am Studienort Vereinsarzt zu werden, stattdessen plötzlich Teamarzt beim Bundesligisten Hertha BSC und nicht viel später zum FC Bayern München gerufen wurde.
Dabei schilderte er ein Berufsleben, das sich wie ein spannender Roman anhört und die meisten Protagonisten zählen zu den berühmtesten Sportler der Welt. Doch an diesem Abend wie auch am Freitagmorgen vor den Schülern in der überfüllten Aula wirkte er dabei kein bisschen abgehoben und er machte kein Hehl daraus, dass er ein schlechter Schüler war. Und das aus einem naheliegenden Grund: seine intensiv betriebenen Hobbies ließen ihm einfach keine Zeit für Lernen und die Hausaufgaben überließ er am liebsten seinem Vater.
Mit Hingabe widmete er sich stattdessen dem Spiel auf der Kirchenorgel und als das Mariengymnasium Instrumente für eine Band anschaffte, gehörte er 1961 mit der Zug-Posaune zu den Mitbegründern der viel später wiederbelebten „Old Marytown Jazzband“. Noch mehr Zeit aber beanspruchte der Sport, allen voran die Leichtathletik. Da wurde auf der Kuhweide das Speerwerfen geübt und die Feldwege waren Laufstrecken. Hans-Wilhelm Müller, wie er damals noch hieß, hatte schließlich sogar bei Deutschen Meisterschaften Erfolge. Was von der eigenen Sportbetätigung geblieben ist, ist das tägliche Joggen, notfalls selbst um Mitternacht nach einem stressigen Tag.
Als er damals schließlich in der 10. Klasse sitzenblieb, geschah das dem Pastorensohn ausgerechnet wegen Fünfen in Latein und – Religion! Ein Segen für ihn, denn in der neuen Klasse – eben die jetzigen Gold-Abiturienten – fühlte er sich pudelwohl, während er ja grundsätzlich eher am Mariengymnasium litt. Hinzu kam nun außerdem die noch heute von ihm verehrte Klassenlehrerin Dr. Gertrud Wischke. Seine Lieblingsfächer waren neben Sport und Musik Physik und Mathematik.
Wegen des mäßigen Notenschnitts im Abitur hätte er allerdings keine Chance auf das angestrebte Medizinstudium gehabt. Doch nach der Bundeswehrzeit bot sich eine einmalige Gelegenheit als Quereinsteiger ohne Einser-Abi durch ein Projekt an der Universität Kiel. Dort schilderte er im Vorstellungsgespräch, was er in der Auszeit zwischen Bundeswehr und Bewerbung so getrieben hatte: Trampreisen mit Schulkamerad Wolfgang Junge unter anderem bis ins französische Biarritz, wo sie Surfen lernten, damals noch Wellenreiten genannt, und andere Aktivitäten in verschiedenen Ländern anschlossen.
Das überzeugte den Professor von der Eignung des jungen Mannes und ab 1965 konnte der Medizin studieren. Hatte er nebenher davon geträumt, mal Vereinsarzt bei Holstein Kiel zu werden, ging es nun zur Rudolf-Virchow-Klinik (heute Charité) in Berlin zur Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin und plötzlich fand er sich als Mannschaftsarzt des Bundesligisten Hertha BSC wieder. Bekanntlich nur eine Vorstufe zur Karriere beim FC Bayern München und bei der Deutschen 2013_02_mw-am-mgFußballnationalmannschaft (siehe Artikel über die Schülerveranstaltung!).
Bevor es dann nach München ging, heiratete er seine Karin, eine Malerin und Bildhauerin. Seit der
Geburt der Tochter Maren führen beide den Doppelnamen Müller-Wohlfahrt und später kam noch Sohn Kilian hinzu, der medizinisch bereits in Vaters Fußstapfen getreten ist.

gut 350 Ehemalige und Gäste waren in die Sporthalle geströmt
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Autor : Wolfgang A. Niemann

GOLDENES Abitur feierten über 40 Ehemalige

JEVER/WAN Über 40 Gold-Abiturienten des Mariengymnasiums zu Jever trafen sich an diesem Freitag in der Aula ihrer alten Schule, denn exakt am 1. März 1963 hatten sie ihre Abiturarbeiten schreiben müssen. Am Vorabend waren die meisten von ihnen bereits bei der Veranstaltung des Vereins der Ehemaligen des MG, bei der ihr berühmtester Mitschüler, der bekannte Sportarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, einen Vortrag über das Leben eines Sportmediziners hielt (siehe Bericht).
In der Aula gab es nun eine Feierstunde und am Nachmittag spielten einige der „alten Jungs“ eine Partie Handball. Dazu muss man wissen, dass Schüler dieser drei Klassen damals eine Mannschaft bildeten, die mehrere Jahre hintereinander Meisterschaften gewann. Sorgen um die Knochen der mittlerweile etwa 68- bis 70-jährigen Spieler musste man sich nicht machen, denn in „Mulle“ Müller-Wohlfahrt hatten sie ja den denkbar besten Mannschaftsarzt.
Für den Abend hatten die Gold-Abiturienten den Lokschuppen für eine Fete in geschlossener Gesellschaft angemietet und auf der Bühne spielte die „Old Marytown Jazzband“, die 1961 unter anderem von Jochen Ewald und Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (Posaune) gegründet wurde. Am Wochenende standen dann noch weitere Punkte auf dem Programm.

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FOTO: rund 40 Ehemalige des Abi-Jahrgangs 1963 trafen sich am Freitag in der Aula ihrer alten Schule und wurden dort von Schulleiter Frank Timmermann (vorn rechts) begrüßt

 

Eine Email an den Vorstand

Nach der Veranstaltung „Ehemalige persönlich“ mit Herrn Dr. Müller-Wohlfahrt erreichte uns folgende Email eines Besuchers :

Hallo,
das war eine super Veranstaltung gestern Abend – Klasse und vielen Dank für die Organisation und die geleistete Arbeit!
Gute Besserung an Frau Janßen-Niemann.

Viele Grüße aus Hooksiel
Axel Bendiks

Autor : Vorstand